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Kunst statt Leerraum – Tor in eine andere Dimension

Ein Stück weit erlaubt dieser Artikel den Blick hinter die Kulissen von „Kunst statt Leerraum“. Wer genau hinsieht, bemerkt aber schnell, dass es keine Kulissen sind, sondern dass dieses Festival eine eigene Dimension ist. Magische Schaffenskraft, das Nichtvorhandensein von Grenzen und der Verlust jeglichen Zeitgefühls kennzeichnen dieses Projekt – Kein Bock auf Kunst ist (k)eine Ausrede. Hereinspaziert.

 

Freitag, 08.06.2018.

 

Luftlinie 100 Meter entfernt zum #HotelKSL sitze ich in der Kostbar und teile wie ein Verrückte KSL-Posts auf Facebook, mache meinen Freundeskreis auf das Event aufmerksam und rede über die anstehende Woche. Dabei hab ich selbst noch keinen blassen Schimmer, was mich erwartet. Und noch weniger einen Plan, wie ich mich in all das, was geplant ist, integrieren soll.

 

Ben hat mir gestern Mut gemacht. Es ergibt sich in dieser Woche quasi alles von selbst. Dabei hat er selbst nur wenige Stunden zuvor einen „ziemlich dicken Knüppel zwischen die Beine bekommen“, wie er sagt. Aber „Machen ist König“ und Ben Perdighe ist der King of KSL. Oder der Geschäftsführer. Oder der Kopf des Ganzen? Was auch immer.  Sein Name ist untrennbar mit dem Kunstfestival verbunden, das ursprünglich in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung dazu ins Leben gerufen wurde, leerstehende Geschäftsräume in der Dinslakener City temporär mit Leben und Kunst zu füllen. Er selbst bezeichnet sich als weitestgehend gescheiterten Künstler, beweist aber ein Händchen für den Umgang mit selbigen, für Organisation, Worte und Kombinationen, wie ich schnell feststellen muss.

 

Am Vorabend habe ich eine Message der „Vormieter“ im Hotel KSL gefunden. „Kunst ist etwas zu sehen, was noch nicht existiert.“ Die Devise lautet: Alles wird gut. Wir glauben daran. Wir sind da, wir sind #KSL2018.

 

Montag, 11.06.2018.

 

Goodie-Bag auspacken, beschnüffeln, Raum in Beschlag nehmen. Putzen. Putzen. Putzen. Putzen. Irgendwie kommt es mir so vor, als hätten alle einen Plan, als würden sich alle seit hundert Jahren kennen und – als wäre ich schon immer dabei gewesen. Es gibt untereinander keine Berührungsängste, jeder hilft jedem, jeder packt überall mit an. Nicht, dass mich das wundert, aber es gibt mir ab der ersten Sekunde das Gefühl, Teil dieser Familie zu sein. Wobei … Familie trifft es nicht. In einer Familie gibt es ja oft Mitglieder, die man nicht leiden kann, die man meidet oder die man seltsam findet und kritisch beäugt.  Hier ist es eher wie ein Ausflug ins Schullandheim. Mit Klassenkameraden, die man sich selbst aussuchen durfte bzw. die genauso einen an der Waffel haben wie man selbst. In gewisser Hinsicht. Denn sich auf Kunst statt Leerraum einzulassen, ist immer auch ein Experiment. Harmonie kann man nicht diktieren, aber dirigieren, beeinflussen. Fünfzig Künstler, die eine immense Bandbreite dessen abdecken, was man unter Kunst versteht, zu einer Sinfonie anzuregen, erfordert Wissen, Menschenkenntnis und Drive auf Seiten des Dirigenten. Mut, Kompromissbereitschaft und Anpassungsfähigkeit bei den Teilnehmern. Wie auch immer er das gemacht hat, schon am ersten Tag ist der Flow da, den ich bis Freitagabend spüren werde. (Wieso nur bis Freitag? Kommt noch …)

 

Irgendwann im Laufe des Abends kleben meine Vibrator-Katze in der Tür und mein Name an der Wand. Dieser Raum ist mein. Und wird zu einem der Entrees in das House of Arts. An meinem Stehtisch sollen sich in den nächsten sechs Tagen Künstler und Besucher in die vorbereiteten Gästebücher eintragen und ein Stück der Vergänglichkeit dieses Festivals konservieren. No hate, just love. Dass ich viele dazu animieren muss, ahne ich bereits. Wie sehr mich das schlauchen wird, wage ich nicht zu denken.

 

Dienstag, 12.06.2018.

 

Lapiz, großer Denker und wunderbarer Künstler erkiest mich zu „Mettrissa“, da ich seine Vorliebe für Mettbrötchen teile. Angeekelt rümpfen die (in der Vielzahl) anwesenden Veganer die Nase. Aber jeder frühstückt, arbeitet und präsentiert seine Message hier nach seiner Façon. Kleine Neckereien und ein paar (offenbar schon ältere) Running Gags – das Humorlevel ist freundschaftlich, die Themen all-, und weltumfassend, Englisch, Deutsch, Portugiesisch und Chillig werden munter miteinander vermischt, so wie die Farben an der Wand. Über alles wird gelacht, mit Ausnahme der Werke der anderen.

 

Vermutlich ist Mittwoch oder schon Donnerstag? Egal, it's ameising!

 

Wir sitzen draußen im Hof, es ist noch früh und das Haus schlummert leise und verkatert. Ich beende eine Auftragsarbeit, Maik beendet seine Reinigungsarbeit, Carsten beginnt den Tag mit guter Laune. Mitten in der Nacht sind noch Künstler angereist, haben sich in den Trümmern ihres zugewiesenen Ateliers eine Bettstatt gebaut und geben denen, die schon Bergfest haben, später an diesem Tag neue Impulse. „Schlafen auf Ruinen – Auferstanden aus Ruinen – Tanz auf Ruinen.“ Fast unisono fassen Carsten und ich den Morgen so zusammen.

 

Mit Susannah fummele ich im einen Moment noch Bilder an Stellwände, rücke Skulpturen in Licht und Raum, wir fachsimpeln, konzeptionieren und kreieren. Im nächsten Moment laufen Gäste mit Schambusi – das kann nur Ben erklären – durch die Retrospektive im Museum Voswinckelshof und betrachten die Werke einiger Künstler, die in den vergangenen fünf Jahren Teil von KSL waren. Alles fließt.

 

Mein eigener Raum nimmt immer mehr Gestalt an. Was ich die ersten Tage erlebt habe, fließt in die Gestaltung ein. Berührungsängste und Barrieren sollen abgebaut werden. Ob der Einhornkopf im Käfig nun Kitsch oder Kunst ist – liegt im Auge des Betrachters. Er erfüllt seinen Zweck, ebenso wie die Schmetterlinge und der Glitzer. Wer einen genaueren Blick riskiert, erkennt die Selbstironie, mit der ich – als bekennende Pink-Skeptikerin – vorgehe. Ermutigt von – ja, ich fangirle hier – dem inspirierenden Nik Golubev und dem ebenso talentierten wie unterschätzten Mattes Schreyer beschreibe ich die Fensterflächen. Komma kucken, kostet au‘ nix.

 

Mein Herz rast, als eine ältere Dame sich dem Gebäude nähert, auf ihren Rollator gestützt, das Haar frisch onduliert und edel gekleidet – und mich fixiert. „Junge Frau, datt haben sie schön geschrieben. Datt is der Niederrhein, da fühl ich mich glatt angesprochen. Watt gibtet den hier zu sehen?“ Und sie kommt in die noch unfertige Ausstellung, sieht sich um und verspricht, zurückzukehren. Ich sehe sie tatsächlich tags drauf irgendwo im Haus wieder, interessiert und offenbar gut gelaunt. Dass sie mir mit ihrer „Ansage“ den Mut geschenkt hat, weiterzumachen und an meine Trash- Eyecatcher-Strategie zu glauben. Merci beaucoup, Madame.

 

Das ist nur eine von ungezählten Begegnungen in dieser Woche, die nicht nur ich hatte, sondern alle anderen auch. Wer Kunst „macht“ bewegt sich immer im Halbdunkel zwischen „kannste davon leben?“, Kritik aller Couleur, Selbstzweifeln, hohen Ansprüchen und tiefen Preisen. Aber auch Anerkennung und (monetäre) Erfolge liegen auf dem Weg. Im Hotel KSL sind es eher Sticker und Sprühbilder, die die Spur bilden, der zu folgen es sich lohnt.  

 

Plötzlich ist es Freitag. Der 15.06.2018.

 

Irgendwann gegen Mittag. Fertig. Meine Installation – ich habe mir den Jargon angeeignet und meinen Raum zu einer solchen erklärt – ist gewachsen und nun stehe ich mittendrin, fülle die Süßigkeiten [a.k.a. Köder] ins Glas. Hier und da kann ich noch eine helfende Hand reichen, aber der Tag steuert auch so bei allen auf den ersten Höhepunkt hin. Die Eröffnung der Ausstellung, Vernissage mit dem Bürgermeister und Interessierten, den Startpunkt, das „Feuer frei“. Lächeln, winken, freuen. Von Herzen. Und nicht nur für die Kamera. 

 

Die erste Anspannung fällt ab, die bisherigen Gäste haben das Pink und den Glitzer überlebt, keine Zwischenfälle – im Gegenteil, das Konzept wird erkannt und augenzwinkernd angenommen. *freu*

 

Es surrt und brummt im Haus, Gelächter, freudige Stimmen und Musik. Ploff, zisch, yeah. Menschen kommen, Freunde gehen. Diese Woche hat sich von Montag *geil, geht los* bis Donnerstag *megayeahhammer* gesteigert. Der Freitagnachmittag ist nahezu euphorisch und ich bin optimistisch, dass diese Veranstaltung mit riesigem Spaß und tollen Begegnungen weitergeht.

 

Es wird spät und später, das spärliche Licht und die kühle Brise geben dem Haus eine besondere Atmosphäre. Es hat sich verändert und wir uns mit ihm. Für gewöhnlich übermalen oder überkleben Künstler die Werke anderer nicht mehr – hier gehört es zum Konzept. Wie Giacometti oder van Gogh – der beschränkte [obwohl großzügig bemessene] Platz nötigt dazu. Das Haus des Handwerks erlebt eine Renaissance und wir sind Teil des Prozesses; Farbrausch, Kleberschnüffeln und Feenstaub inklusive.

 

Mit dem Bewusstmachen der Tatsache, dass das Werden vorbei ist und wir das Sein für 48 Stunden genießen können, kommen die ersten negative vibrations. Ganz von allein. Ich habe sie nicht darum gebeten.  Die Dynamik und den Spirit fünf Tage lang wachsen zu sehen, war berauschend und bereichernd. Jetzt ist der Tank voll und läuft über. Das einzige, was ich noch aus den überwiegend wohlwollenden und positiven Stimmen zur Ausstellung filtere, sind die Ein-Sterne-Rezensionen.

„Viel zu wenig Leute“ …  „alles der gleiche Kram wie letztes Jahr“ … „ich kann keine Ameisen mehr sehen“ … „keine Stimmung“ … „kaum Flair“ … „langweilig“.

Und das aus den eigenen Reihen und nicht von den Besuchern, die nette Dinge ins Gästebuch schreiben, sich freuen, den Abend genießen und den Spirit in sich aufnehmen, mit dem wir dieses Haus gefüllt haben. Die Straßenlaterne schummert ihr Licht auf den weißen Mercedes-Kombi, den Nikita spontan mit seiner Dirt Art verziert hat. Konservieren oder Waschanlage?

 

Ich habe in dieser Woche viel gelernt, gelebt, gesehen und geredet. Ich weiß, wie sehr wir alle an unsere Grenzen und darüber hinaus gegangen sind. Wie viel jedem von uns im einzelnen KSL bedeutet, wie sehr wir uns gegenseitig schätzen. Als Neuling so herzlich aufgenommen zu werden war der Hammer.

 

Bäm.

 

Genau dieser Hammer knallt mir wenig später, am Samstagnachmittag, dann richtig auf den Kopf und knockt mich aus, als ich über Stunden immer wieder diese Momente erlebt habe, in denen das Ganze kleingeredet wurde. Ein Prozent der Stimmen schafft es, dass ich die 99 anderen ausblende. Es gibt irre viele Dinge, die besser hätten laufen können, ja. Aber keins davon war unterirdisch an sich.

 

Wenn sich ein Festival immer wieder neu erfindet, ist bei manchen Dingen auch mal ein Griff ins Klo dabei. (Gut, dass die Toiletten alle trocken waren.) Und nie gefällt allen alles. Und nie sind alle dann in Bestform, wenn es drauf ankommt. Und gerade die kleinsten unvorhergesehenen Dinge können einen umwerfen — davor ist niemand von uns gefeit. Wäre Montag wieder KSL, würde ich genau so wieder mitmachen, mein Privatleben eine Woche auf Null setzen und mir ein Bein ausreißen (oder war es Haare raufen?) wie in dieser Woche. Für diesen Samstag ist der Feenstaub aber leer und ich habe auch nichts mehr in Reserve. Bevor ich jemandem spüren lasse, dass ich damit gerade nicht umgehen kann, gehe ich lieber und gönne den anderen die wohlverdiente Party.

 

Mitten in der Nacht sehe ich mir die Bilder an, die ich in dieser Woche gemacht habe, die wenigen sehr kurzen Videos ... und langsam kehrt die Energie zurück. Man kann viele Momente nicht in Bildern festhalten, nur selten gelingt es, Emotionen greifbar zu machen. Die dreihundert Fotos auf meinem Handy spiegeln aber den erlebten Prozess, und der Zauber der ersten Tage wird fassbar und kehrt zurück. Am Morgen entdecke ich in meinem Facebookfeed ein Foto, das so viel KSL abbildet, wie nur eben geht. Für die einen ist es nur ein glänzender 70er-Jahre-Kronleuchter, der unter freiem Himmel an einem Baum hängt. Für mich ist es ein Geschenk. Eines, das ich gemacht habe und für das ich so viel zurückbekommen habe. Ich bedauere nicht, am Abend zuvor so früh gegangen zu sein. Vielmehr freue ich mich darauf, „den Laden zuzumachen“, meine Sachen zu packen und an diesem Sonntagmorgen das Kapitel #KSL2018 zu beenden. Mit Mattes und Julia gehe ich noch einmal durch das Haus. Bewaffnet mit Süßigkeiten, a.k.a. Nervennahrung, einer Kamera und begleitet von einem frischen Wind, der durch die Räume weht, nehmen wir die letzten Relikte des Spirits dieser Woche auf und verabschieden uns mit einem guten Gefühl. Wenn dieses Haus irgendwann/dann/bald/wann auch immer abgerissen wird, so wie es der Plan ist, kommen wir zurück und setzen uns gegenüber im Park auf die Bank, trinken auf die Ruine und lassen KSL hochleben. Pinky swear.

 

Kann, vielmehr will, ich nun die Kritiker widerlegen, denen KSL5 nicht genügt hat? Ich denke, die Bilder und meine (mal wieder vielen) Worte sprechen für sich.

 

So long and thanks for all the fish!

 

Mein kurzer Weg nach Hause reicht an diesem Sonntag dennoch nicht, um den Staub, den Graffiti-Geruch und die Eindrücke abzuschütteln und vielleicht ist es gut, wenn das alles noch etwas haften bleibt.  Meinen acht Minuten bei Faces of Truth werde ich einen eigenen Artikel widmen.

 

Die sozialkritischen Bilder von Lapiz, die Nachhaltigkeitskunst von Paula Pongratz, die Werke von Nicole Gerst, der Werdegang von Martin Piekarski – Nerd Nite, Filmpreis, betreutes Trinken und mein Fangirldom zu Mr.&Mrs.Balloon würden und werden weitere Seiten füllen. Der geneigte Leser darf aber schon mal googeln. Ich habe niemanden vergessen – diese Namen sind nur pars pro toto. Und ich bin dankbar, dass ich Teil des Ganzen sein durfte.

 

Meine Arbeit fängt jetzt aber erst an. Drei Gästebücher wollen digitalisiert werden und sie sollen zu einem verschmelzen. Die Stimmen müssen erfasst und in einen Kontext gerückt werden, um daraus die Liebeserklärung zu generieren, die KSL gebührt und die ich versprochen habe zu schreiben. Was aus den Büchern bzw. dem Buch wird? Abwarten. Bei KSL ergibt sich die Magie oft ganz von allein … zur Not helfe ich mit etwas Feenstaub nach.

 

Wäre morgen wieder KSL, würde ich mit derselben Energie und demselben Willen wieder mitmachen – schließlich hat dieses Festival zu allem Überfluss auch noch meinen Glauben an die Menschheit wiederhergestellt. Wie das? Ich habe Stifte, Bücher, Gästebücher und Kunstwerke frei zugänglich im Haus gelassen, wenn ich dort oder außerhalb unterwegs war. Eine Woche lang. Und alle Gegenstände sind wieder an ihren Ursprung zurückgekehrt. Menschen aus diversen Nationen, unterschiedlichsten Glaubens mit den verschiedensten Motiven haben – im wahrsten Sinne des Wortes – die Dinge in Händen gehabt und alle haben dazu beigetragen, dass sowohl ein großartiges Projekt zum Leben erweckt wurde und gleichermaßen niemand zu Schaden kam. Spasiba.

 

Mein besonderer Dank gilt aber meinem Mann, der mir in dieser Woche nach Kräften den Rücken freigehalten hat, überdies Mattes Schreyer, der für mich zum Mentor geworden ist, und Ben Perdighe, der mutig genug war, mir Bilder, Worte und Raum anzuvertrauen. Muchas gracias, señores!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Ralf (Montag, 18 Juni 2018 08:43)

    Sehr schön...sehr wahr..in allen Facetten...

  • #2

    Larissa Schwarz (Montag, 18 Juni 2018 12:11)

    Heute dazu in der Rheinischen Post: https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/wo-ameisen-zur-kunst-krabbeln_aid-23461023

  • #3

    Ina (Montag, 18 Juni 2018 12:20)

    Wieder ein toller Artikel von dir. ��

    Gebe dir aber recht, auch wenn KSL dieses Jahr wieder großartig war, so schwang die Kritikstimmung doch leider sehr durch.

    KSL 2017 war so magisch, das hat die Latte einfach so unfassbar hoch gelegt, das war vielleicht einfach zu schwer nochmal zu wiederholen.

    Wahrscheinlich war die Konstellation 2017 einfach zu perfekt, da kann man dann 2018 schlecht mithalten.

    Mir haben viele Künstler auch einfach gefehlt und von den Neuzugängen konnten mir zu viele einfach mit ihren Vorgänger nicht "mithalten".

    Die Latte war aber auch verdammt hoch.

    Ich verstehe auch Ben, dass man neue Gesichter mit reinnehmen muss und dass es nicht "immer das Gleiche" sein darf. Andersherum, wenn man "Immergleiche" behält, die jedes Jahr die gleichen Sachen mitbringen, dann könnte man vielleicht überlegen eher diese räumlich zu konsolidieren. Ansonsten finde ich es eigentlich spannend die Weiterentwicklung und neuen KSL Projekte auch der Gleichen zu sehen.

    Als Anregung hätte ich es besser gefunden, wenn wieder auch Ladenlokale außerhalb mit dazu genommen worden wären, sofern irgendwie möglich (Finanzsituation, Vitamin B, willige Immobilienbesitzer), anwesende Graffitikünstler statt komplette Räume zu "blockieren" vielleicht mehr am und um das Haus machen oder / und die Kellerräume nutzen, die sind eh dunkel und die Künstler eh nicht da, dann wäre oben Platz für anwesende, alte und neue Gesichter, die auch mal den Kontakt zum Besucher suchen und diesen mehr einbinden in den KSL Flow. (Kein Diss gegen Graffiti, find ich geil!)

    Wettbüro war diesmal garnichts, das große Ladenlokal statt mit x Künstlern mit Ameise, Nerd Nite und Weinbar belegt, unterm Dach die Lounge, Chill Zone im Innenhof... Für mich persönlich zu viele Veranstaltungszentren zum "Abhängen", die wertvollen Platz gekostet haben für weitere Teilnehmer / Künstler.
    Mehr Umsatz für die klamme KSL Kasse wäre vielleicht auch möglich, wenn die Besucher nicht zum Späti rennen müssten für nicht alkoholische Getränke.

    Gepaart dann mit unterschiedlichen Angaben über Programmpunkte, Orte und Zeiten von Programmheft, Facebook, Orga Team war es nicht gerade leicht für die Besucher Anschluss zu finden.

    Ich denke auch, dass die vielen Abendprgrammpunkte vom letzten Jahr und die lokalen Künstler, die dieses Jahr keine Räume hatten oder zusammen geschrumpft waren, in ihrem Magneteffekt nicht zu unterschäzen waren.

    Bis freitags die Türen in 2017 offiziell aufgingen, da war der Social Media Buzz schon riesig. Jeder berichtete von den ganzen Programmpunkten, lokale Künstler füllten die lokalen Gruppen mit Infos und luden all ihre Freunde ein, die noch mehr Freunde zu Kunstkirmes mitbrachten.

    Gäste von Shanty Chor + Breakdance, Kunst gegen Bares, Poetry Slam usw posteten in ihren Timelines und in Gruppen wie toll dieses KSL sei und schleppten zur Eröffnung noch ihre Freunde von außerhalb an. Jeder Kooperationspartner der Abendevents schleppte von seiner Fanbase an und lockte zu KSL.

    Ich fand die Resonanz zum Straßenfest / Kampf der Kapellen leicht traurig im Vergleich zum Vorjahr, was wirklich schade ist, denn es steckt so viel Herzblut im KSL, das haben die anwesenden Künstler nicht verdient.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe KSL, es war wieder sehr gut. � Ich komme auch die nächsten 5 Jahre gern wieder.

    Sind nur ein paar Gedanken von mir woran es gelegen haben könnte.

  • #4

    Larissa Schwarz (Dienstag, 19 Juni 2018 14:42)

    Ein sehr treffender Artikel: http://m.stadt-panorama.de/ausgaben/dinslaken-voerde-du-walsum-huenxe/ksl-2018-back-in-black-aid-1.7618831