Man kann den Leuten nur vor den Kopf gucken … Entpuppt dessen Inhalt sich jedoch im Laufe der Zeit als Kackhaufen, ja, was macht man dann?
Wie geht man damit um?
Mit diesen Facebookfreunden, die irgendwann mal das Navi falsch eingestellt haben und halbrechts oder rechts abgebogen sind. Oder einen direkten U-Turn nach 1933 hingelegt haben. Menschen, die man persönlich nicht kennt und die man hier bisweilen eher als unauffällig wahrgenommen hat. Vielleicht hat man losen Kontakt, eher oberflächlich nett als tiefgründig. Entfreundet man die sang- und klanglos?
Versucht man, sie zu erhellen? Greift man eher zu drastischen Mitteln oder weichen Worten?
Blockiert man stumm? Prangert man ihr Verhalten bzw. ihre Aussagen in ihrer Chronik an?
Was bedeutet eine Facebookfreundschaft?
Nichts?
Nicht viel?
Nicht weniger als reale Freunde?
Warum hat man eine Anfrage seinerzeit angenommen oder aktiv gestellt?
Warum ist es beim ersten Profilscreening nicht aufgefallen, dass derjenige auf Abwegen ist? Teilt er sowas eventuell nur mit Freunden?
Wen geht das was an?
Darf man „mal die Wahrheit sagen“ — was rechte Verschwörungstheoretiker so für die Wahrheit halten ...
Darf man Freunde noch so nennen, die sich am Leid Asylsuchender ergötzen?
Darf man befreundet bleiben mit jemandem, der nicht anerkennt, dass Menschen nicht nur männlich oder weiblich sind?
Darf man über die überdurchschnittliche geistige Schlichtheit der meisten Faschisten lachen?
Wenn man sie ausblendet, blockiert, sind sie dann weg?
Diese Subkultur (wobei ich mich fast weigere in diesem Zusammenhang den Begriff Kultur zu nutzen) brodelt dann still und heimlich in ihrem braunen Güllefass vor sich hin, bevor sie explodiert und in einem Schwall das ganze Land verseucht.
Ist es nicht besser, zu wissen, wer diese Menschen sind und zu lernen, wie man ihnen bekommen kann? Sie zu beobachten, aus sicherer Distanz, aber noch nah genug dran, um sie beizeiten in ihre Schranken zu verweisen?
Auch wenn mir leider regelmäßig bei manchen Menschen und ihren Beiträgen die Kotze hochkommt — vor allem, weil ich den Eindruck habe, dass es in meinem sehr heterogenen Freundeskreis immer mehr werden — ich verschließe lieber nicht die Augen vor ihnen.
Was sich auf Facebook Freund nennt, ist für mich in erster Linie ein Kontakt. Ein Mensch, mit dem es einen oder mehrere Berührungspunkte gibt. Nicht mehr, nicht weniger. Was sich langfristig daraus entwickelt, steht auf einem anderen Blatt.
Die, die mich kennen und mir bereits länger folgen, mit denen ich regelmäßig schreibe, auf deren Kommentare und Beiträge ich reagiere, wissen, was ich meine.
Die, deren Beiträge ich nur angewidert und mit Entsetzen zur Kenntnis nehme, dürfen sich jetzt gern einen Reim darauf machen. Wenn sie es denn können.
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Andreas Schütte (Samstag, 18 August 2018 13:45)
Larissa, diese Frage regt zum Nachdenken an, und vielleicht sollte man die Frage andersherum stellen: " bin ich für denjenigen den ich für meinen Freund halte eigentlich auch der Freund?". Es gibt Menschen mit denen ich gerne zusammen bin, und natürlich auch die mit denen ich Arbeitsbedingt zusammen sein muss. Selbstverständlich nenne ich sie nicht alle meine Freunde, aber ich hoffe und erwarte dass, obwohl ich eigentlich nur wenige Stunden mit manchen Menschen aber trotzdem dies über Jahre, schon zusammen bin, diese mich kennen, oder auch über mein privates Umfeld bescheid wissen. Und dann Frage ich mich warum genau diese Menschen, Freunde, Kollegen, Bekannte und Verwandte mir über WhatsApp "Witze" (bei denen ich trotz allem Bemühungen keinen Witz erkennen kann) und was mich am tiefsten aus diesem erwähnten Personenkreis trifft und verletzt, wenn gezielt Beiträge geschickt werden in den es um die Diskriminierung von "farbigen" (natürlich fühle ich mich von jedem menschenverachtenden Beitrag bestürzt) geht, obwohl doch jeder der in meiner Kontaktliste steht wissen musst das mein ältester Sohn eine dunkle Hautfarbe hat. Das schockierende allerdings ist, das angesprochen auf die Sinnlosigkeit ihres Beitrages fast immer zur Antwort kam, ja so habe man es ja nicht gemeint, und man selbst wäre ja auch nicht so von den Gedanken her. Vorallem Frage ich mich warum sie das Bedürfnis haben mir diesen "Blödsinn" mitzuteilen, denken die ich könnte darüber lachen, oder hoffen sie das ich das weiterleite.... Irgendetwas läuft da schief.... Larissa, teile mir das bitte mit wenn du eine Lösung für den Umgang mit "Freunden" gefunden hast die den Bezug zu Witz und Realität verloren haben...