Wenn Frauen nicht auf starke Frauen klarkommen.
Wie sollen dann Mädchen zu starken Frauen werden?
„Manche Patientinnen lassen mich die jährliche Kontrolle durchführen und verlangen dann nach meinem männlichen Kollegen, wenn es um eine weitere Behandlung geht. Sie sind der Meinung, dass ich als Frau nicht mit Bohrer und Füllungen umgehen kann.“ [Meine Zahnärztin.]
„Manche Gruppierungen von Feministinnen verweigern Trans-Frauen die Mitsprache und schließen explizit aus, sich für sie und ihre Belange einzusetzen. Sie sind der Meinung, dass nur Frauen, die von Geburt an ein weibliches Genital bzw. eine Gebärmutter haben, das Recht haben vom Feminismus zu profitieren.“ [Meine Freundin.]
„Ich habe Patientinnen, die von vornherein lieber zu meinem männlichen Kollegen hier gehen, weil sie der Meinung sind, dass er sie besser versteht und einfühlsamer ist.“ [Meine Gynäkologin.]
„Das kann dein Mann ja machen, wenn er von der Arbeit kommt.“ [Meine Mutter über eine defekte Glühlampe bei uns im Flur.]
Frauen sind manchmal einfach nur ...
Was eigentlich? Miststücke? Dumm?
Oder haben sie ein so geringes Selbstwertgefühl, dass sie dieses verallgemeinern und auf ihr weibliches Umfeld projizieren?
Diese vier Aussagen habe ich in den letzten zwei Wochen gesammelt. Und ich weiß nicht, bei welcher ich mich am meisten über meine Geschlechtsgenossinnen aufgeregt habe.
Ich möchte weinen.
Ich möchte brechen.
Ich möchte sie alle rütteln.
Wir müssen nicht zusammenhalten, weil wir Frauen sind.
Wir müssen uns deswegen aber auch nicht gegenseitig runterziehen und erniedrigen.
Es schmerzt meine Zahnärztin nicht, weil genügend Männer und andere Frauen zu ihr kommen und nett und freundlich sind.
Meine Freundin seufzte und wischte es beiseite, da es andere Wege und Verbündete gibt.
Meine Gynäkologin hat gelacht, mit den Schultern gezuckt und die Nächste aufgerufen.
Ich habe geseufzt, gelächelt und die Augen verdreht.
Was soll nur aus der Ermutigungskultur werden, mit der junge Frauen aufwachsen sollten?
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